Tipps und Fakten rund um nachhaltigen Kaffeegenuss

Rund 1.000 Tassen Kaffee trinken die Österreicher:innen pro Kopf und Jahr. Die hohe Beliebtheit geht mit einem zunehmend steigendem Bewusstsein für das Produkt und den Anbau einher – Nachhaltigkeit und Genuss sind zukünftig eng miteinander verbunden. Der Österreichische Kaffeeverband hat anlässlich des 21. Tag des Kaffees, der unter dem Motto „Genießen mit gutem Gewissen“ steht, ein paar wichtige Informationen zu nachhaltigem Kaffeetrinken zusammengefasst.  

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Für die meisten von uns ist ein Tag ohne Kaffee unvorstellbar. Ob zum Munterwerden am Morgen, als Begleitung in der Kaffeepause mit Kolleg:innen, kleine Auszeit am Nachmittag oder auch zum Abschluss eines guten Essens  – Kaffee begleitet uns jeden Tag und schenkt uns Momente voller Genuss. Doch das Bewusstsein für einen nachhaltigen Umgang mit Umwelt und Ressourcen macht auch vor der täglichen Kaffeetasse nicht halt. Es stellt sich in Anbetracht der vielschichtigen Wertschöpfungskette die Frage: wie geht Kaffeegenuss und Nachhaltigkeit zusammen?

Was zeichnet nachhaltigen Kaffee aus?

Das Thema Nachhaltigkeit ist, wie bei vielen Lebensmitteln, auch beim Kaffee ein komplexes Thema. Schließt es doch sämtliche ökologische und soziale Faktoren entlang der Wertschöpfungskette mit ein. Zentrales Element ist der verantwortungsvolle Anbau, er zeichnet sich für 50 % des ökologischen Fußabdrucks verantwortlich. Die nachhaltige Wertschöpfungskette beginnt bei den fairen Arbeitsbedingungen für die Kaffeefarmer:innen, setzt sich fort beim effizienten Einsatz von Energie und Ressourcen bei Produktion sowie Transport bis hin zur Zubereitung inklusive des Recyclings. Einen nachhaltigen Kaffee zeichnet daher aus, dass er möglichst wenige Ressourcen entlang der Wertschöpfungskette verbraucht – von der Bohne in die Tasse.

Auf weltweit anerkannte Siegel achten: Fairtrade, Rainforest Alliance, UTZ Certified und Bio zertifiziert

Die einfachste Art einen Beitrag zu nachhaltigem Kaffeekonsum zu leisten, ist es, beim Einkauf auf Zertifizierungen und entsprechende Siegel zu achten. Diese zeichnen fair gehandelten und umweltverträglich produzierten Kaffee aus. Zu den gängigsten Siegeln zählen Fairtrade, Rainforest Alliance, 4C, UTZ Certified. Auch das EU-Bio-Logo ist ein guter Anhaltspunkt für die Kaufentscheidung. Die strengen Kriterien stehen für nachhaltigen Anbau in Einklang mit der Natur.

Kaffeemaschinen richtig benützen garantiert besten Genuss und spart Energie

Kaffeemaschinen benötigen in der Herstellung und im Betrieb Ressourcen. Der erste Schritt, um bei der täglichen Tasse Kaffee Energie einzusparen, ist der Verzicht auf den Stand-by-Modus der Maschine. Um den Lebenszyklus entsprechend zu verlängern, ist es unerlässlich sie regelmäßig zu pflegen, zu entkalken und ordentlich zu warten. Ob die Öle aus den Kaffeebohnen, dem Kaffeemehl oder auch der Kalk aus dem Wasser: all das setzt auch der hochwertigsten Maschine auf Dauer ordentlich zu, denn sie verkürzen die Lebensdauer und erhöhen den Energiebedarf. Tägliche Reinigung sowie fachgerechte Wartung garantieren besten Kaffeegenuss über viele Jahre. Inzwischen bieten manche Händler:innen und Hersteller:innen auch die Rücknahme von gebrauchten Maschinen an. Diese werden entweder neu aufbereitet und kommen wieder auf den Markt oder in einzelne Teile zerlegt, von denen viele wiederverwertet werden können.

Coffee to go im eigenen Mehrwegbecher oder Zero-Waste Becher

Wer liebt ihn nicht – den schnellen Kaffeegenuss unterwegs zum Mitnehmen. Doch nach kurzer Verwendung landet der Becher meist im Restmüll, Plastikdeckel inklusive. Die Lösung ist hier so simpel wie nachhaltig – einfach einen eigenen Mehrwegbecher besorgen und so täglich Müll reduzieren und den eigenen Co2 Fußabdruck verringen. Wer nicht auf die Einwegbecher verzichten will, sollte darauf achten, dass der to go Becher aus nachwachsenden Ressourcen besteht und diesen nach dem Kaffeegenuss auch korrekt zu entsorgen.

Recyclen, um wertvolle Ressourcen in der Kreislaufwirtschaft zu erhalten

Für viele Kaffeetrinker:innen ist die tassengenaue, frische Zubereitung auf Knopfdruck mittels Kapsel die bevorzugte Zubereitungsart. Kaffeekapseln stehen dabei in der Kritik, Abfall zu produzieren. Bei zunehmenden Ein- und Zweipersonenhaushalten ist jedoch die portionierte Zubereitung eine Möglichkeit keine Lebensmittel zu verschwenden. Entscheidender Faktor dabei ist die fachgerechte Entsorgung, je nachdem ob die Kapseln aus Kunststoff oder Aluminium sind. Eine Wiederverwertung kann nur dann erfolgen, wenn die Kapseln – statt im Restmüll gesammelt – recycelt werden. Nur so können wertvolle Ressourcen, wie der Kaffeesatz und die Materialien der Kapselhüllen, im Kreislauf bleiben.

Milchalternativen verringern Co2-Abdruck

Eine weitere Möglichkeit, den Co2-Abdruck der täglichen Tasse Kaffee, signifikant zu verringern, ist die Wahl von Bio-Milch aus österreichischer Herkunft bzw. pflanzlichen Milchalternativen. Vor allem Hafermilch weist auf Grund seiner europäischen Herkunft eine gute Ökobilanz hinsichtlich Co2, Wasserverbrauch und weiterer benötigter Ressourcen, wie etwa Landfläche, auf.

Bewusster Genuss Schluck für Schluck

Auch wenn Kaffee meist portionsgenau bzw. entsprechend des Verbrauchs zubereitet und nur wenig weggeleert wird, fehlt oftmals das Bewusstsein, dass es sich bei Kaffee um ein sehr kostbares Gut handelt. „Jeder, der Kaffee liebt, kann dazu beitragen seinen ökologischen Fußabdruck möglichst gering zu halten. Wir als Hersteller tun das im Rahmen der Produktion. Konsument:innen können das bei der Zubereitung und richtigen Entsorgung der Verpackungsmaterialien tun. Wenn wir alle an einem Strang ziehen, können und werden wir etwas verändern. Kaffeegenuss hat viele Facetten auch das gute Gewissen gehört dazu. Als Verband sehen wir es als unsere Aufgabe, Bewusstsein für nachhaltigen Kaffeegenuss zu schaffen. Damit auch kommende Generationen mit gutem Gewissen ihren Kaffee genießen können“, erklärt Marcel Löffler, Präsident des Österreichischen Kaffeeverbandes.

Österreichweite Aktionen zum Tag des Kaffees

Der „21. Tag des Kaffees“ am 1. Oktober unter dem Motto „Genießen mit gutem Gewissen“ bietet Kaffeeliebhabern und -interessierten die Möglichkeit, sich mit ihrem Lieblingsgetränk zu beschäftigen. Details zu allen Veranstaltungen und Aktivitäten in Handel, Gastronomie und den Röstereien werden bis Ende September auf der Website des Österreichischen Kaffee- und Tee-Verbandes unter www.kaffeeverband.at veröffentlicht.