Seit Jahrzehnten ist er das unangefochtene Lieblingsgetränk der Österreicher – Kaffee! Der Konsum ist mit einem pro Kopfverbrauch von rund 162 Liter im Jahr oder auch 2,6 Tassen Kaffee pro Tag stabil. Dynamisch präsentieren sich die Vielfalt der Zubereitungsarten und Trends! Neben dem Qualitätsanspruch und der Forderung nach einer verantwortungsvollen Wertschöpfungskette, wächst zunehmend die Freude des österreichischen Verbrauchers am individuellen Genuss.

Kaffee-Europameister Österreich – Qualitätsbewusst und genussaffin

Die Österreicher halten in punkto Kaffee den Genuss hoch! Das nationale Lieblingsgetränk ist nicht nur ein treuer Begleiter durch den Tag, sondern – dies spiegeln auch die global starken Handelszahlen wider – Trend- und Lifestyleprodukt. 2019 wurden weltweit rund 160 Millionen 60-Kilo-Säcke Kaffee konsumiert.1 Damit stieg der Kaffeekonsum allein in den vergangenen 10 Jahren um 12,2 Prozent.
Mit einem Verbrauch von 7,2 Kilo pro Kopf und Jahr zählen die Österreicher zu den Europameistern im Kaffeetrinken, weit etwa den Deutschen, die nur auf rund 5,7 Kilo Jahresverbrauch pro Einwohner kommen.2 Wenn es um die Vielfalt der Kaffeespezialitäten und Zubereitungsarten geht, sind wir hierzulande wohl eher Weltmeister: Espresso, kleiner Brauner, Verlängerter, Wiener Melange, Latte Macchiato, Cappuccino, Flat White, Cold Brew, Iced Coffees, Coffee Tonic – eine Vielfalt an beliebten Klassikern und Trendgetränken stehen zur Auswahl.

„2020 steht die Welt Kopf. Aber es gibt Dinge und Gewohnheiten, die bleiben an ihrem Platz. Dazu zählt in der Kaffeenation Österreich zweifelsohne eine gute Tasse Kaffee. Sie ist der kleine Moment im Alltag, mit dem man sich selbst etwas gönnt. Perfekt zubereitet ist sie ein Genuss, der alle Sinne anspricht, der zufrieden, ja sogar gelassen und glücklich stimmt. Deshalb wird besonders in Zeiten wie diesen, die Zubereitung und der Genuss einer guten Tasse Kaffee zelebriert, kultiviert und für uns Österreicher noch wichtiger“, erklärt Harald J. Mayer, Präsident des Österreichischen Kaffeeverbandes, und führt weiter aus: „Wir beobachten bei den österreichischen Kaffeetrinkern, dass sie sich mit dem Genussmoment, dessen Kreation bzw. Vorbereitung intensiv beschäftigen. Die Kaffeequalität muss hoch sein, ob bei der Zubereitung in den eigenen vier Wänden oder auch außer Haus.“  Aber was genau sind die Einflussfaktoren auf den perfekten Genussmoment? Damit setzen sich die österreichischen Verbraucher immer intensiver auseinander. Herkunft, Röstung und Mischung der Kaffeebohnen, Maschinenkompetenz und –pflege, und die Lust den individuellen, perfekten Genussmoment mitzugestalten. Und dieser kann je nach Tagesmoment und Anlass variieren – vom Klassiker bis hin zum Trendgetränk. „Aktuell sind Cold Brew Kreationen stark gefragt, die ein breites Geschmacksprofil mit vielen Aromen und Nuancen bieten“, weiß Harald J. Mayer.

Trends in der Zubereitung – Auf Knopfdruck oder Handgemacht 

Eine frisch gebrühte Tasse Kaffee weiß der Österreicher zu schätzen. Beschäftigt sich der Kaffeegenießer gerne im Vorfeld intensiv mit der Zubereitung (Maschinenkompetenz, Herkunft des Kaffees etc.), so wird die Brühung auf Knopfdruck bevorzugt. Ein Blick auf die Kaffeesegmente zeigt, dass Vollautomaten und elektrische Espressomaschinen, die zusammen rund 46 Prozent des Marktes abdecken, wie schon in den vergangenen Jahren am häufigsten vertreten sind. Ungebrochen ist der Aufwärtstrend im Kapselbereich – besaßen 2009 rund 11,7 Prozent aller österreichischen Haushalte eine Einzelportionsmaschine, waren es 2019 bereits 44 Prozent. Bei elektrischen Filterkaffeemaschinen werden keine Neuanschaffungen getätigt (Maschinenbesitzstand 2019 weniger als ein Drittel), allerdings verzeichnete im Jahr 2019 die Zubereitung im Handfilter erstmals wieder starke Zuwächse (von 4,9 Prozent 2018 auf 7,8 Prozent 2019)3. Für den Präsidenten des Österreichischen Kaffeeverbandes heißt dies, dass „der Anspruch an hochwertigen und aromatischen Kaffeegenuss ungebrochen hoch ist. Die eindeutige Präferenz liegt auf der frisch zubereiteten Tasse Kaffee, ob als Ganze Bohne mit dem Vollautomaten oder auf Knopfdruck mit Einzelportionsmaschinen. Daneben gibt es Nischensegmente wie zum Beispiel den Handfilter, der gerade ein Revival erlebt.“

Verantwortung immer wichtiger

„Dem Verbraucher bieten Siegel wie Fairtrade, Rainforest Alliance oder auch UTZ Orientierung für eine bewusste Einkaufsentscheidung. Wir begrüßen es sehr, dass alle unsere Mitglieder in ihrem Portfolio entsprechende Produkte anbieten und sich dem Nachhaltigkeitsgedanken verpflichten“, so Mayer. Denn der allgemeine gesellschaftliche Trend zu verantwortungsbewusstem und nachhaltigem Konsum wirkt sich auch auf die Kaffeewirtschaft aus. So stieg international das Produktionsvolumen von UTZ-zertifiziertem Röstkaffee seit dem Jahr 2002 (33.900 Tonnen) auf 1.102.826 Tonnen, was einen Zuwachs von 3.153 Prozent bedeutet. Auch bei Rainforest Alliance-zertifiziertem Kaffee gab es von 2010 bis 2019 nahezu eine Verdreifachung auf 655.280 Tonnen.4

„19. Tag des Kaffees“ – in Österreich und rund um den Globus 

2020 ist alles anders und umso wichtiger sind liebgewonnene Traditionen. So wird der „Tag des Kaffees“, den der Österreichische Kaffeeverband vor 19 Jahren ins Leben gerufen hat, auch am 1. Oktober 2020 stattfinden. Das Motto für den „19. Tag des Kaffees“ lautet „Kaffee – dein treuer Begleiter“. 
Details zu allen Veranstaltungen und Aktionen in Handel, Gastronomie und den Röstereien werden in den kommenden Wochen auf der Website des Österreichischen Kaffeeverbandes veröffentlicht.
Übrigens hat die österreichische Institution des „Tag des Kaffees“ längst international Niederschlag gefunden – seit 2016 feiert auch die International Coffee Organization (ICO) jährlich den International Coffee Day, ebenfalls am 1. Oktober.

Quellen:
1 Tchibo Kaffeereport 2020
2 statista.de
3 Maschinenbesitzstand GFK 2019
4  Tchibo Kaffeereport 2020