Löslicher Kaffee ist eine wesentliche Bereicherung des Kaffeeangebotes. Schnelle Zubereitung, gute Haltbarkeit und vielseitige Anwendungsmöglichkeiten zeichnen diese Produkte aus. Bei der Produktion von löslichem Kaffee, der auch Instantkaffee oder Kaffee-extrakt genannt wird, wird mit heißem Wasser aus gemahlenem Röstkaffee ein starkes Konzentrat hergestellt. Löslicher Kaffee darf keine Zusätze enthalten und besteht demzufolge zu 100% aus reinem Kaffee. Am meisten verbreitet sind Trockenextrakte, die im Handel in Pulverform oder als Granulat erhätlich sind.
Wie bei der Herstellung von Röstkaffee werden aus ausgewählten und qualitativ hochwertigen Kaffeebohnen Mischungen (Blend) zusammengestellt, die nach mehreren Qualitätskontrollen geröstet werden. Je stärker die Bohnen geröstet werden, umso kräftiger wird das Aroma und in weiterer Folge der Geschmack des Kaffees. In der Regel werden die Bohnen für löslichen Kaffee dunkler geröstet und mit einem höheren Wasseranteil als herkömmlicher Röstkaffee.
Anschließend werden die gerösteten Kaffeebohnen zu einem möglichst gleichmäßigen, grobkörnigen Pulver gemahlen. Der geröstete und gemahlene Kaffee wird durch mehrere Extraktionsbehälter mit kalkarmen Trinkwasser geführt. Diese Behälter besitzen ungefähr die gleiche Funktion wie die handelsüblichen Filterkaffeemaschinen. Durch das Aufbrühen werden alle wertvollen Inhaltsstoffe, wie Geschmacks-, Aroma- und Farbstoffe aus dem Kaffeesatz herausgelöst. Diese sammeln sich in einem starken, dickflüssigen Kaffeeaufguss, dem Kaffee-Extrakt.
Trocknung
Wenn der Kaffeeextrakt getrocknet wird, entsteht löslicher Bohnenkaffee. Dies kann auf zwei verschiedene Arten erfolgen:
- Bei der klassischen Sprühtrocknung wird der Kaffeextrakt in einen Heißluftstrom eines bis zu 30 Meter hohen Trockenturms gespritzt. Während des Absinkens trocknen die einzelnen Partikel und fallen als feine Kügelchen auf den Boden des Turms.
- Bei der Gefriertrocknung, dem modernsten und schonendsten Verfahren, wird der Extrakt auf etwa Minus 40°C zu einer körnigen Schicht eingefroren, die in winzige Pailletten aufgebrochen und in ein Hochvakuum gebracht wird. Durch das Vakuum sinkt der Siedepunkt des Wassers so weit, dass letzteres selbst bei dieser sehr tiefen Temperatur verdunstet. Das Endergebnis dieses aromaschonenden Verfahrens ist löslicher Kaffee in fester Aggregatform.
Weltweit wird für die meisten löslichen Bohnenkaffees die Sprühtrocknung verwendet. Die kostenintensivere Gefriertrocknung bleibt den besonders hochwertigen Sorten vorbehalten.
Agglomeration
Aus dem sprüh- oder gefriergetrockneten Pulver entsteht durch Agglomeration löslicher Kaffee in körniger Form. Das Pulver wird leicht angefeuchtet, damit jeder einzelne Kaffeepartikel zu Körnern agglomerieren. Diese werden gesiebt, um die Verpackungsgläser jeweils mit der gleichen Korngröße zu befüllen.