Die Expansion des auf dem Höhepunkt seiner Macht stehenden Osmanenreiches trug im Laufe des 16. Jahrhunderts den Kaffee in alle Winkel der beherrschten Gebiete. So spielte Kaffee sowohl in Arabien wie auch in Kleinasien, Syrien, Ägypten und im südöstlichen Europa eine zunehmend wichtige Rolle.

Die arabisch-türkische Welt bezog ihre Kaffeebohnen fast ausschließlich aus dem Südjemen. Hauptausfuhrhäfen waren die Städte Mocha (aus dem Ortsnamen leitete sich auch der Name des Getränks ab) am Roten Meer und Jiddah, der Vorhafen Mekkas. Mokka

Die Ausbreitung des Kaffee-Anbaus und die systematische Kultivierung auf vier Kontinenten nahmen ihren Anfang. Mit dem steigenden Bedarf im Osmanischen Reich kam das arabische Kaffeemonopol immer stärker unter Druck.

Anfänglich hatten die arabischen Pflanzungsbesitzer und Fernhändler den Kaffee-Anbau zum Staatsgeheimnis“ erklärt. Strenge Bewachung und die Beseitigung der Keimfähigkeit der Bohnen durch heißes Wasser sollten die Aussaat an anderer Stelle verhindern.

Mit dem wirtschaftlichen Aufstieg der europäischen Nationen und dem Erstarken ihrer Handelskraft bemächtigten sich diese nach und nach des Produktes Kaffee. Speziell die Holländer versuchten in den Besitz von keimfähigen Bohnen zu kommen. 1616 dürfte ihnen das zum ersten Mal gelungen sein. Mit den Gründungen der Ostindischen Kompagnie (1602) und Westindischen Kompagnie (1621) gelang es den Holländern, ihren Einfluß und ihre Handelsinteressen auf alle Erdteile auszudehnen. Sie waren es, die 1648 Kaffeepflanzen nach Ceylon brachten, später dann systematisch den Anbau auf Java, Sumatra, Bali, Timor und Celebes begannen.

Kaffeetransport

In weiterer Folge sprangen auch andere Staaten wie Großbritannien und Frankreich auf den Zug auf, der Kaffeeanbau explodierte geradezu.

Damit wurde Kaffee rasch zu einem der wichtigsten internationalen Handelsgüter und bekam als Importware in den Konsumländern auch große innenpolitische Bedeutung.