Immer häufiger halten wir einen Kaffeebecher in der Hand und gehen dabei – ob auf dem Weg vom Kaffeeautomat zum Schreibtisch oder mit einem „To-Go“ Becher auf der Straße. Warum dabei oft etwas verschüttet wird beziehungsweise überschwappt, haben Wissenschaftler der University of California untersucht (Mayer, H.C. and R. Krechetnikov, Walking with coffee: Why does it spill? Physical Review E 85, 2012). Das Hauptproblem, so die Forscher, sei das Losgehen an sich, denn hierbei entsteht der erste Schwappimpuls. Die Vor- und Rückwärtsbewegungen beim anschließenden Gehen ähneln einer Pendelbewegung, und so kann sich das erste Schwappen weiter aufschaukeln. Hinzu kommt, dass wir es weder schaffen, die Tasse durchgängig senkrecht zu halten noch in immer gleicher Höhe über dem Boden. Auch konnten die Forscher keine gerade Fortbewegungslinie erkennen. Weitere Faktoren, die das Schwappen beeinflussen, sind die Anzahl der Schritte und natürlich die Füllhöhe im Gefäß. Nur wer es schafft, eine in der Tasse rotierende Welle zu erzeugen, senkt das Verschüttungsrisiko. Einen Lösungsvorschlag lieferten die Wissenschaftler auch gleich: flexibles, den Schwappimpuls-absorbierendes Material oder ringförmige Schwapp-Wellenbrecher an der Gefäßinnenwand. Zu aufwendig? Kein Problem. Denn Schaum bremst stets den Schwappimpuls. Dies fanden Forscher der New York University heraus (Sauret, A., et al., Damping of liquid sloshing by foams. Physics of Fluids (1994-present), 2015). Das gilt für die Crema oder den Milchschaum auf dem Kaffee, aber ebenso für die Blume auf dem Bier.