Grundlegende Faktoren für die Bildung des Weltrohkaffeepreises sind das Verhältnis von Angebot und Nachfrage, sowie der Höhe und Handhabung der Lagerbestände in den Produktions- und Konsumländern.
Für viele Anbauländer sind die grünen Bohnen die wichtigste Devisenquelle. Kaffee gehört nach Erdöl zu den bedeutendsten Rohstoffen des Welthandels. Als Agrarprodukt unterliegt Kaffee naturbedingt starken Produktionsschwankungen. Seit Jahren steigt die Nachfrage nach Kaffee kontinuierlich, während die Produktionsmenge jährlich schwankt.
Die daraus resultierenden Preisschankungen führten in der Vergangenheit immer wieder zu Existenzkrisen in den Anbauländern.
Neben Angebot und Nachfrage gibt es auch eine Reihe von kurzfristigen Einflüssen, die sich auf den Rohkaffeepreis am Weltmarkt auswirken, wie etwa das zyklische Verhalten der Erträge beim Naturprodukt Kaffee, spekulatives Engagement am Kaffeeterminmarkt, Preiselastizitäten bei der Produktion wie Konsum und saisonale Faktoren beim Kaffeeverbrauch.
Ebenso beeinflussen die geografische Verteilung der Erntezeiten in den Anbauländern, Neuerungen und Fortschritte in Anbau und Ernte, Handelspraktiken und Qualitätsschwankungen bei den Rohkaffeesorten die Preisbildung.
In der Vergangenheit gab es gravierende Preisschwankungen – im Jahr 1994 etwa ausgelöst durch Frost große Ernteeinbrüche in Brasilien. In der Folge stiegen die Preise rasant von 70 Cent pro Pfund auf 2 US-Dollar. 2001 dann ein Jahr der Überproduktion, der Kaffeepreis fiel auf ein Rekordtief von 41 Cent pro Pfund.
Nach dem der jahrelange, massive Preisverfall zu problematischen Zuständen für alle Beteiligten der Wertschöpfungskette führte, schlossen im Jahr 2007 77 Länder das sogenannte Internationale Kaffeeübereinkommen, um die globale Kaffeewirtschaft und deren Zulieferunternehmen zu stärken und eine nachhaltige (Preis-)Entwicklung zu ermöglichen. Für jedes kaffeeproduzierende Land wurden Quoten festgelegt, um eine Überproduktion und damit einen Preisverfall zu vermeiden. .
Im Frühjahr 2014 ließen ausbleibende Regenfälle in Brasilien, dem größten Kaffeeexporteur der Welt, und den daraus prognostizierten Ernterückgang den Preis für Rohkaffee erneut in die Höhe schnellen.
Für den Endverbraucher wirken sich solche Angebotsschwankungen allerdings nur bedingt aus, da einerseits die Einkäufer auf andere Exportländer ausweichen und andererseits Rohkaffee auch bis zu zwei Jahre lagerfähig ist. Damit lassen sich Angebotsunsicherheiten vom Markt selbst gut abfedern.
Kaffee als Spekulationsobjekt
Längst ist auch Kaffee wie so viele andere Rohstoffe auch Spekulationsobjekt an den Börsen der Welt und spekulative Anleger haben erheblichen Einfluss auf die Preisbildung. In erster Linie davon betroffen ist die Arabica-Sorte. Gekauft wird in günstigen Zeiten, verkauft in Hochpreis-Zeiten. Dass der Kaffeekonsum im asiatischen Raum, allen voran in Indien und China, weiter steigen wird, macht Kaffee für Anleger noch attraktiver.
Einen umfassenden Überblick über die aktuellen Preise am internationalen Kaffeemarkt erhält man über die Seite der International Coffee Organisation www.ico.org