Die Österreicher halten ihrem Lieblingsgetränk die Treue. Mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 7,8 Kilogramm pro Jahr und einem Konsum von 2,9 Tassen täglich liegt Österreich konstant im europäischen Spitzenfeld.
Dabei ist die Zubereitung auf Knopfdruck besonders beliebt, in rund 42 Prozent aller österreichischen Haushalte kommt der Kaffee aus der Kapselmaschine, ein Drittel setzt auf Vollautomaten.
Der Trend zum Kaffee als Lifestyle- und Gourmetprodukt ist ungebrochen. Neben hohen Qualitätsansprüchen in Bezug auf Aroma und Frische ist der Wunsch nach Kaffeegenuss entsprechend individueller Vorlieben und persönlichem Geschmack der bestimmende Parameter beim Kaffeekonsum.
Kaffee auf Knopfdruck weiterhin populär
Es liegt nun mehr als 10 Jahre zurück, dass die ersten Kapselmaschinen den österreichischen Markt eroberten und seitdem hält ihr Siegeszug an. Mittlerweile liegt ihr Anteil bei 42 Prozent. Zusammen mit Pad-Maschinen (zuletzt leicht rückläufig) sind Einzelportionssysteme in mehr als der Hälfte aller österreichischen Haushalte vertreten (51,3 Prozent).
Der Besitz von elektrischen Filtermaschinen geht hingegen zurück, von 71,2 Prozent im Jahr 2006 nennen nun nur noch 34 Prozent aller Österreicher so eine Maschine ihr Eigen.
Weiterhin stabil ist die Nachfrage nach Vollautomaten, ein Drittel aller Österreicher vertraut beim Kaffeetrinken in den eigenen vier Wänden auf sie.
Wenn es um ihr Lieblingsgetränk geht, setzen somit immerhin rund 85 Prozent aller Österreicher auf eine tassengenaue Zubereitung per Knopfdruck.
(Quelle: GFK 2016, Mehrfachnennungen möglich)
„Sowohl Vollautomaten als auch Einzelportionssysteme kommen den Wünschen und Anforderungen des modernen Kaffeetrinkers entgegen, nämlich eine frische Tasse Kaffee mit perfektem Aroma einfach auf Knopfdruck zu genießen. Dazu bieten beide Zubereitungssysteme eine breite Auswahl, was Geschmack und Stärke des Kaffees anbelangt. So kann jeder seine persönlichen Kaffeespezialität nach den eigenen Vorlieben schnell und einfach zubereiten“, erklärt KR Harald J. Mayer, Präsident des Österreichischen Kaffeeverbandes, den österreichischen Markt.
Österreichischer Markt stabil
Dass die Lust der Österreicher auf Kaffee ungebrochen ist, spiegeln auch die Importzahlen wieder. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 1,5 Millionen 60 kg-Säcke importiert, wobei 73 Prozent (entspricht 1,1 Millionen 60 kg-Säcken) tatsächlich hierzulande konsumiert und die Differenz wieder exportiert wurde (Quelle: ico.org).
Sieht man sich die österreichische Marktentwicklung in Hinblick auf die mengenmäßige Aufteilung nach Segmenten an, so führt traditioneller Röstkaffee weiterhin mit einem Anteil von rund 60 Prozent. Zulegen konnte das Espresso- und Crema-Segment, das mit 26 Prozent weiterhin vor Einzelportionssystemen (14 Prozent) liegt. Wertmäßig liegen traditioneller Röstkaffee (39,7 Prozent) und Einzelportionssystemen (39,5 Prozent) beim Marktanteil gleichauf, das Segment „Espresso und Crema“-Röstungen kommt auf 20,8 Prozent.
Nachhaltiger Genuss mit gutem Gewissen
Neben dem Wunsch nach Qualität gewinnt auch der Umweltgedanke beim Konsumentenverhalten immer mehr an Bedeutung. Dies umfasst die gesamte Wertschöpfungskette – von der Herkunft des Kaffees über Transparenz beim Anbau und Verarbeitung des Kaffees bis zu einem nachhaltigen und ressourcenschonenden Umgang mit den Rohstoffen. Zahlreiche Siegel und Zertifizierungen (wie 4C, Rainforest Alliance,…) geben dem Konsumenten Auskunft über Anbau, Produktion und Handel.
Alleine die bekannteste unter den Nachhaltigkeitszertifizierungen, das „Fairtrade“-Siegel, kam im Jahr 2015 in Österreich auf insgesamt 3.136 Tonnen Fairtrade-Kaffee (13,3 Prozent Zuwachs gegenüber 2014), 76 Prozent davon trugen zusätzlich auch das Bio-Siegel.
Der internationale Kaffeemarkt 2015/2016
Der weltweite Ernteertrag für 2015 belief sich auf 143,3 Millionen 60 kg-Kaffeesäcke, was einen geringen Zuwachs von 0,7 Prozent gegenüber 2014 bedeutet.
Dabei konnten die Robusta-Sorten, die gemeinhin als ertragreicher und unkomplizierter im Anbau gelten, um 3,9 Prozent zulegen und kamen auf 60 Millionen 60 kg-Säcke. Die im Geschmack hochwertiger und feiner geltenden Arabicas mussten 2015 einen Rückgang von 1,5 Prozent hinnehmen, machen mit 83,3 Millionen 60 kg-Säcke aber immer noch den größeren Teil am weltweiten Erntevolumen aus.
Weiterhin bedienen die drei Kaffeenationen Brasilien, Vietnam und Kolumbien mehr als die Hälfte des Gesamtmarktvolumens. Brasilien setzt seinen Abwärtstrend fort und muss mit 43 Millionen 60 kg-Säcke einen Rückgang von 5,7 Prozent hinnehmen. Vietnam (27.500.000 60kg-Säcke, plus 3,8 Prozent gegenüber 2014) und Kolumbien (13.500.000 60 kg-Säcke, plus 1,3 Prozent gegenüber 2014) legen weiter zu.
Relativ gesehen zählen Afrika und Asien zu den großen Gewinnern. Der Ernteertrag in Afrika konnte sich gegenüber dem Vorjahr um 8,7 Prozent steigern und hat damit mehr als 12 Prozent Anteil an der weltweiten Kaffeeproduktion. Burundi, Tansania und Uganda verzeichnen Zuwächse im zweistelligen Bereich. Mit 47,9 Millionen 60 kg-Säcken (plus 4,7 Prozent gegenüber 2014) steuern die asiatischen Nationen mehr als ein Drittel zum Gesamtmarkt bei.
Insgesamt führen das gute Image von Kaffee, das positive Konsumverhalten und die kontinuierlichen Innovationen auf diesem Sektor zu der steigenden Nachfrage rund um den Globus.
Tag des Kaffees – Von Österreich in die ganze Welt
Seit nun mehr 15 Jahren feiert der Österreichische Kaffeeverband den „Tag des Kaffees“ am 1. Oktober und längst ist der traditionelle Ehrentag für das Lieblingsgetränk der Österreicher zu einer echten Institution geworden. Davon zeugt nicht zuletzt der „Internationale Tag des Kaffees“, der erst vergangenes Jahr von der International Coffee Organisation (ICO) ins Leben gerufen wurde. Ganz nach österreichischem Vorbild ist dieser ebenfalls für den 1. Oktober festgesetzt. Und so feiern heuer zahlreiche Mitgliedsländer der ICO, allen voran die europäischen Staaten, den „Tag des Kaffees“.
„Der Österreichische Kaffeeverband und seine Mitglieder sind stets und konsequent darum bemüht, die österreichische Kaffee- und Genusskultur auch über die Landesgrenzen hinaus zu tragen. Der ‚Tag des Kaffees‘ hat österreichische Wurzeln, vor 15 Jahren haben wir als die Ersten in Europa diesen Ehrentag für unser Lieblingsgetränk ins Leben gerufen. Wir begrüßen es sehr, dass das erfolgreiche Konzept nun um die Welt geht und überall dem Genuss einer guten Tasse Kaffee gehuldigt wird,“ zeigt sich KR Harald J. Mayer, Präsident des Österreichischen Kaffeeverbandes, über die internationale Popularität des „Tag des Kaffees“ erfreut.
Save the date: 15. Tag des Kaffees, 1. Oktober 2016
Download Presseaussendung „Der Österreichische Kaffeemarkt 2015-2016“